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Versteifen mit Holmen
EPP verdankt seine herausragenden Crasheigenschaften und Robustheit nicht zuletzt seiner sehr hohen Flexibilität. Leider hat das so seine Nebenwirkungen - ab einer gewissen Größe und Geschwindigkeit des Modells sind die sich dadurch ergebenden Steifigkeitsprobleme leider nicht mehr mit Strappingtape alleine zu lösen. Carbonholme verschieben zum Glück die Grenze des Machbaren noch ein sehr großes Stück in Richtung höherer Spannweiten und schnellerer Modelle.
Im ersten Teil geht es um kleine, sehr schnelle Modelle, etwas weiter unten kümmern wir uns dann um die Spannweitenriesen.
Kleine, aber sehr schnelle Modelle:
Hier haben sich dünne, 1-2mm starke Carbonstäbe bewährt, die einfach in einen zuvor mit Cuttermesser oder Skalpell geschnittenen, wenige mm tiefen Schnitt gedrückt und anschließend verklebt werden.
- Die beste Wirkung wird an der dicksten Stelle des Flügels - mit je 1 Stab oben und 1 Stab unten - erzielt.
- Ein einzelner Stab ohne Gegenstück auf der gegenüberliegenden Seite ist relativ wirkungslos!
- Es sollte möglichst 1 durchgehender Stab verwendt werden. Da er sich nicht scharf knicken lässt geht er im mittleren Bereich des Fliegers bogenförmig in die andere Seite über.
- Zusätzlich kann ein "A" mit einem weiteren, ungebogenen Stab gebildet werden.
Im Gegensatz zu Strappingtape können Carbonstäbe 2 entscheidende Vorteile ausspielen: Carbonstäbe lassen sich viel weniger dehnen als Strappingtape und sie können durch ihre feste Struktur auch Druckkräfte auf der entgegengesetzten Seite aufnehmen anstatt diese Aufgabe dem relativ weichen EPP zu überlassen. Dadurch wird der versteifende Effekt nochmal wesentlich verstärkt, weswegen Einzelholme ohne Gegenstück kaum Sinn machen. Das Funktionsprinzip bleibt aber im Wesentlichen das Gleiche wie bei der Verwendung von Strappingtape. Zur Torsionsversteifung eignen sich die Stäbe nicht - sie sind bereits zu steif um sich der Profilkontur unter 45° ausreichend anzupassen - ganz abgesehen vom gigantischen Bauaufwand.
Große Modelle:
Bei einzelnen Carbonrohren kommt die Steifigkeit aus dem Carbonrohr an sich und nicht mehr über Umwege durch Längenänderungen an der Flügeloberfläche. Viele meiner Modelle haben bereits fertige Ausschnitte für die Holme integriert.
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Bei den meissten meiner Modelle mit integrierten Holmausschnitten findest du diese Holmanordnung vor. Die starke Pfeilung des Holmes kostet etwas Biegesteifigkeit - ich habe mich dennoch für diese Form entschieden, da es die einzige ist, die ohne Probleme und zusätzliche Arbeitsgänge während der Herstellung des Flügels mitgeschnitten werden kann. |
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Je geringer die Holmpfeilung, desto steifer - idealerweise völlig ohne Knick. Leider lassen die meissten Nuris aber genau das nicht zu, weswegen man eben die Holme nur so stark wie möglich entpfeilt um immer noch bis an die Flügelspitze zu kommen. Die Ausschnitte für diese Variante müssen manuell geschnitten werden. - in der Regel ist es das nicht unbedingt wert, wenn man die Ausschnitte für die obere Variante umsonst und perfekt maschinell geschnitten haben kann. |
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Das wäre die perfekte Lösung für Bretter und minimal gepfeilte Nuris. Bei stark gepfeilten Nuris macht es nur sehr bedingt Sinn - die Ohren der Flügel bleiben wabbelig. Kurz gesagt: tu dir bzw. deinem Flieger das nicht an... und wehe ich erwische einen, der in der Mitte ein 12er Rohr verbaut und die äusseren Drittel der Flügel mit 2 Bahnen Strappingtape vertärkt... da bekomm ich nen Herzinfarkt!!! ;-) |
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Die bombensichere Lösung für fast alle Steifigkeitsprobleme. Das A bietet nicht nur extreme Steifigkeit - es verhindert auch zuverlässig ein Auseinanderreissen des Fliegers bei senkrechten Einschlägen. Die gepfeilten Holme kommen relativ weit nach vorne - der gerade Holm so weit es geht nach hinten. |
Die ganz extreme Variante: Doppelholme
Hier kehren wir im Wesentlichen wieder zum Funktionsprinzip der Strappingtapestreifen bzw. zu den dünnen Carbonstäben am Anfang dieses Artikels zurück - nur viel brachialer. Anstatt sich gegenüberliegender Strappingtapestreifen werden einfach gegenüberliegende Carbonrohre eingesetzt. Alle oben gezeigten Bauvarianten sind damit möglich - es macht allerdings Sinn den Doppelholm nur im Bereich der Fliegermitte einzusetzen und z.B. nur den Holm auf der Unterseite bis ganz nach Aussen weiterzuführen.
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